Traditions­verein
Mühlhäuser Heimatfeste e.V.

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Der Ursprung des Wortes Kirmes wird aus den Wörtern Kirchweihe und Kirchmesse abgeleitet. So wie das Wort über Jahrhunderte wandelte so änderte sich auch die Bedeutung. Ursprünglich war die Kirchweihe die Einweihung des Gotteshauses und Festlichkeiten zur jährlichen Wiederkehr des Tages. Im Laufe der Entwicklung kam es auch zur Begriffserweiterung. Mit den Kirchweihfesten war immer ein Markt verbunden, wo Menschen lustig und ausgelassen waren, Späße und Neckereien trieben, sich beschenkten und manche Raufbolde sich prügelten. Auf alle diese Nebenerscheinungen übertrug man das Wort Kirchweihe. Die ständige Begriffserweiterung hatte zur Folge, dass die ursprüngliche Bedeutung der Kirchweihe immer mehr verdrängt wurde.

Im Mittelalter wurde die Kirchweihe in der Kirche und auf dem Gottesacker die Predigt, am Gedenktag der Kirche gehalten mit anschließenden Festschmäusen. Luther schrieb dazu "Derohalben christliche Obrigkeit von Amt wegen die Kirchweihen, solch säuisch Gefräß und unordentlich Leben, billig abschaffen und mit harter Strafe wehren soll, als ein solches Tun, da nichts Gutes jemals herausgekommen ist."

Im 14. Jahrhundert gab man diese anstößigen Festmähler auf. Die Geburtsstunde der Mühlhäuser Kirmes war im Jahr 1877 vom 9. - 11. September. Nicht alle Bürger der Stadt waren damals begeistert von der Stadtkirmes

Kirmes von 1877 - 1913

3 Tage dauerten die Festigkeiten zur ersten allgemeinen Kirchweihfeier in Mühlhausen. Sie wurden bereits am Sonnabend, dem so genannten Kirmes - Heiligabend, mit großen Essen eingeleitet (Bezeichnung verschwand nach ein paar Jahren). Jetzt wurde auf allen Plätzen und in allen Straßen gefeiert. Das Fest mit grünen Zweigen zu schmücken, war aber gerade in diesem Jahr nicht möglich. Mangels Baumbestand gaben die Stadtväter keine Genehmigung zum Schlagen der Tannenbäume. Es ist nicht feststellbar, wie viele Kirmesbäume in den kommenden Jahren aufgestellt wurden. Dem Essen und Trinken nach müssen es reichlich gewesen sein.

Auch an Tanz und Konzertveranstaltungen sowie dem Blobachrummel mangelte es nicht. Die Kirmes des Jahres 1878 stand im Zeichen der Stichwahl für Bismarck. Die Feierlichkeiten wurden durch große Wahlpropaganda in den Hintergrund gedrängt. 1883 gab es eine Veränderung. Der Landrat schrieb einen Brief an die Amtsvorsteher des Kreises Mühlhausens und erlaubte, dass 8 Tage nach der Hauptkirmes die Kleine Kirmes gefeiert werden durfte. Die Kirmesfeiern der nächsten Jahre brachten nichts Neues. Es wurde gefeiert wie in den ersten Jahren. Der Blobach entwickelte sich zu einem Hauptanziehungspunkt für Jung und Alt.

Kirmes von 1914 - 1918

Diese Jahre waren geprägt vom ersten Weltkrieg. Die Völkermorde führten zur Unterbrechung der Kirmesfeierlichkeiten in diesen Jahren. In dieser Zeit, wo täglich Menschen sterben mussten, waren die Leute nicht angetan zum feiern solcher Feste. Jedoch ging die Kirmeszeit nicht unbemerkbar an ihnen vorüber. In den Jahren 1914, 1915 und 1917 war nichts in Mühlhausen von der Kirmes zu bemerken. In den Jahren 1916 und 1918 waren die Menschen nicht länger gewillt auf das Fest zu verzichten.

1916 zogen die Menschen in den Wald und bei Kaffee und Kuchen feierten sie in aller Stille das Kirmesfest. Öffentliche Veranstaltungen und das Ausschmücken der Straßen waren verboten. 1919 war die größte Beteiligung an der Kirmes, denn viel zu sehr mussten die Menschen in den Kriegsjahren leiden und auf das beliebte Fest verzichten. 102 Kirmesbäume wurden zu dieser Kirmes in der Stadt aufgestellt und mit all ihren Traditionen ausgelassen gefeiert.

Kirmes von 1933 - 1945

Dies war die dunkelste Epoche der bisherigen Geschichte Deutschlands. Es wurde die erste Kirmes im "neuen Staat" gefeiert. Faschistische Propaganda fand Niederschlag in der Gestaltung der Kirmesfeierlichkeiten. 1935 wurde die Kirmes "Kraft durch Freude" organisiert durch die NS Gemeinschaft. Die Kirmes wurde im Nationalsozialistischen gestaltet und faschistisches Ideengut kam im Fest zum Tragen. Die aktiven Kirmesteilnehmer gingen in diesen Jahren erheblich zurück. Dies war am Festumzug deutlich spürbar, denn er war nur noch sehr dürftig. Auch in den nächsten Jahren war keine Verbesserung spürbar.

Während des 2. Weltkrieges gab es ähnlich wie im 1. Weltkrieg Unterbrechungen der Feierlichkeiten. 1939 fand keine Kirmes statt, weil in diesen Jahr der Krieg ausbrach. Das Einzigste, was 1941 an die Kirmes erinnerte, war der Rummelplatz auf dem Blobach. Dieser fand aber auch nur im kleinen Rahmen statt. 1942 gingen zur Kirmeszeit bunt kostümierte Kinder auf die Straßen und bauten sich Kirmesecken und Zelte. Eine kleine Fichte oder eine grüne Blattpflanze ersetzten den Kirmesbaum. Der Kirmesplatz wurde mit Girlanden und grünen Zweigen geschmückt. Die Erwachsenen standen dabei und freuten sich am Spiel ihrer Kinder. 1943 und 1944 gab es kleine Lampionumzüge.

Kirmes von 1946 - 1989

Der Gedanke des Friedens und der Völkerfreundschaft wurde in dieser Zeit bestimmend für die Politik. 1946 wurde die Kirmes erstmals wieder genehmigt. Zahlreiche Kirmesvorbereitungen wurden getroffen. So zum Beispiel das Ährenlesen für den Kuchen, denn dieser durfte zur Kirmes nicht fehlen. Außerdem klebte man bunte Kirmesketten mit Mehlkleber und das Fest wurde gefeiert, wie es die alte Tradition erforderte. Alle beteiligten sich aktiv an der Pflege des Volks und Heimatfestes. Daran scheiterte auch der Versuch, die Kirmes in ein sozialistisches Volksfest umzuwandeln. Zwar hieß die Kirmes bis zur Wende "Fest der Lebensfreude", aber für den Mühlhäuser blieb sie die Kirmes.

Ein bunter Kirmesumzug wurde gestaltet und zog durch die Straßen. Darin spiegelten sich Kritiken über Missstände wider. Dazu ein Beispiel aus der Tageszeitung der siebziger Jahre: "Ein weiteres interessantes Thema hatte die obere Thälmannstraße aufgegriffen, den Wochenmarkt in Mühlhausen. Auf humorvolle und ideenreiche Weise unterbreiteten sie hierzu ihre Vorschläge und Gedanken. Was uns nicht gefällt. Hier reichte die Palette vom tempogeladenen Mühlhäuser Straßen- und Wegebau mit seinen, wie man meint recht unüberlegten vielen Straßensperrungen und Umleitungen über fehlende Hotelbetten, bis zu Brötchenschlangen und fehlender Einkaufsmöglichkeit in der Sachsensiedlung. Die Kirmesfreunde sparten nicht mit derbem Spott, ließen aber auch die feinen Töne der Ironie nicht vermissen".

Kirmes ab 1990

Eine neue Epoche der deutschen Geschichte begann in dieser Zeit. Der sozialistische Staatsapparat der DDR zerfiel und ein einheitliches Deutschland entstand. Mit der Wende brach auch eine neue Zeit für die Mühlhäuser Kirmes an. Die Kirmesgemeinden mussten sich in eingetragene Vereine umwandeln. Einige Gemeinden lösten sich auf, weil ihre Mitglieder aus Mühlhausen wegzogen. Weiterhin entstanden Großzelte in der Innenstadt, zu denen sich vorwiegend jüngere Leute hingezogen fühlten. Die Ursprünglichkeit und Gemütlichkeit der Kirmes findet man jedoch noch in den kleineren Kirmesgemeinden.

Der Kirmesumzug wird immer bunter und nimmt fast karnevalistischen Charakter an. Dem Engagement und Verbundenheit einiger Menschen zur Traditionspflege der Kirmes ist es zu verdanken, dass auch neue Kirmesgemeinden entstanden sind. Seit 2004 gibt es die Mühlhäuser Kirmesbahn. Sie verbindet die 28 Kirmesgemeinden der Stadt miteinander. Eine neue Idee war geboren.

In Mühlhausen feierte bis 1807 jedes Kirchspiel seine eigenen Kirchweihfeiern. Das bis dahin sehr kirchlich geprägte Fest orientiert sich an den Tagen der Weihe der einzelnen Kirchen, die hier in der Zeit nach Ostern bis in den Herbst hinein stattfanden.

Im Jahr 1808 (die Stadt gehörte von 1807 bis 1814 zum Königreich Westfalen) drängte die westfälische Regierung aber auf eine Veränderung der zeitlichen Abfolge der Kirmesfeiern. Der königliche Präfekt verfügte am 1. Oktober 1808, dass die Mühlhäuser nur in den vier Sonntagen im Oktober ihre Kirmesfeiern dürfen, jeweils am Sonntag und Montag. Offensichtlich wurde diese Verfügung nicht streng eingehalten. Am 1. September 1809 veröffentlichte das Mühlhäuser Wochenblatt folgende Bekanntmachung:

 

 

1816 und 1817 ordnete der preußische Landrat in Mühlhausen an, dass in Folge des Erntenotstandes die Kirmesfeste erst ab dem 2. Sonntag im Oktober stattzufinden hatten.

Im Jahr 1877 erreichte es die preußische Regierung nach Zustimmung der Stadtverordneten-Versammlung und der Gemeindekirchenräte, dass in Mühlhausen alle Kirchweihfeiern einheitlich auf den 2. Sonntag des Monats September verlegt wurden.

Vom 9. bis 11. September 1877 feierten die Mühlhäuser deshalb zum ersten Mal eine Stadtkirmes. Die Kirmes sollte drei Tage - vom Sonntag bis Dienstag - gefeiert werden und ab 1883 von Sonnabend bis Montag, so verfügte der Magistrat.

1938 wurde die Kirmes auf den letzten Sonntag im August verlegt, da im September stets der Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg abgehalten wurde. Außerdem war der August eines der beliebtesten Urlaubs - und Ferienmonate geworden. Das Fremdenverkehrsamt hoffte zu dieser Zeit auf zahlreiche Besuche in Mühlhausen.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges erinnerte man sich wieder an den langjährigen Kirmestermin "2. Sonntag im September". Die Druckerei von Rudolf Sayle warb mit einer farbigen Postkarte für die Kirmes vom 9. bis 10. September 1945. Ein Festumzug konnte allerdings nicht veranstaltet werden.

Ihre erste große Stadtkirmes mit über 100 Kirmesbäumen beging die Stadt Mühlhausen vom 14. - 16. September 1946. Auch 1947 feierte man die Kirmes am 2. Sonntag im September. Im Jahr 1948 wurde der 2. Sonntag im September zum Gedenktag für die Opfer des Faschismus bestimmt.

Der Mühlhäuser Kirmestermin rückte von 1948 bis 1952 auf den letzten Sonntag im August. Von 1953 bis 1969 wurde am 1. Sonntag im September gefeiert. Seit 1958 existiert die Kirmeswoche (9 Tage wird gefeiert - von Sonnabend bis zum übernächsten Sonntag).

Im Jahr 1970 beschloss der Rat der Stadt, die Kirmesfeier mit dem Festumzug als Höhepunkt auf den letzten Sonntag im August zu verlegen. Vor allem den Mühlhäuser Schulen sollte damit die beste Gelegenheit gegeben werden, kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs aktiv und unbeschwert am Kirmesumzug teilnehmen zu können. Dieser traditionell geprägte Kirmestermin wurde bis jetzt so beibehalten.

Jede Stadt hat ihre festlichen Höhepunkte im Jahr. Überall auf unserer Erde gibt es Anlässe, die gefeiert werden, ja werden müssen. So ist es auch in Mühlhausen. Wir haben schon seit vielen Jahren die Mühlhäuser Kirmes, das Volksfest, zu dessen Anlaß die Straßen und Plätze, besonders dort, wo die Kirmesgemeinden angesiedelt sind, mit bunten Ketten und Fahnen geschmückt werden und dem jeder Einzelne - sei er auch noch so klein - entgegenfiebert.

Ein Stadtverordnetenbeschluss aus dem Jahr 1877 verlangte, dass der weltliche Teil der Kirchweihfeste an einem Tag im Jahr stattzufinden habe. Den damaligen Obrigkeiten waren die vielen Feste ein Dorn im Auge. Galt doch Mühlhausen auch im 19. Jahrhundert als eine Stadt mit vielen Kirchen und somit auch vielen Kirchweihfesten.

Was ursprünglich zu einer Einschränkung führen sollte, hat sich inzwischen als Glücksfall für die Mühlhäuser und ihre Stadt entwickelt. Das einzigartige Fest der Stadtkirmes wurde geboren. Inzwischen hat sie sich von einem Tag auf über eine Woche ausgeweitet und man darf gespannt sein, wohin der Weg noch führt.

Von 1877 bis in die heutige Zeit hat dieses Lieblingsfest der Mühlhäuser auch alle wirtschaftlichen und politischen Veränderungen unbeschadet überstanden. 

Getragen wird die Mühlhäuser Kirmes vor allem durch die 28 Kirmesgemeinden, deren älteste Vertreter, Sankt Jakobi, Rimbach und Schaffentorstraße, so alt sind wie die Stadtkirmes. Sie gestalten in ihren Bereichen für ihr Publikum und die Gäste aus nah und fern ein buntes, vielseitiges Programm. Durch die Kirmesgemeinden wurde die Kirmes zum wirklichen Straßenfest mit besonderem Flair.

Vor fast drei Jahrzehnten wurden die Mühlhäuser in der Kirmeszeitung dazu aufgerufen, sich zu engagieren, die Mühlhäuser Kirmes zu erhalten, um sie ins neue Jahrtausend mitzunehmen, so dass auch in Zukunft dieses ganz besondere Volksfest gefeiert werden kann.

"Schmückte das Fest mit grünen Zweigen, lasset keine Glocken schwingen, singt ein Loblied hell und laut"

...so beginnen die Anfangszeilen eines Liedes, das zur ersten allgemeinen Stadtkirmes in der Zeit vom 09. - 11.September 1877 gesungen wurde.

Wahrscheinlich seit dem Bau der ersten Kirchen im 12. Jahrhundert wird in Mühlhausen die Kirchweihe, die heutige Kirmes, begangen. Jede Kirche beging dabei zwischen Ostern bis Herbst ihr eigenes Fest. Denn der Ursprung der Kirmes liegt in der Kirchweihe, ein jährlich stattfindendes Fest, welches an die Einweihung der Kirche erinnert.

Vor 1877 feierten mindestens zehn Kirchgemeinden ihre eigene Kirmes. Diese zahlreichen Feiern störten aber zunehmend die Organisation des Arbeitsprozesses in den Mühlhäuser Fabriken. Zu oft fehlten viele Mitarbeiter in den Betrieben, da sie Kirmes feierten. Daher ordnete der Magistrat am 2. März 1877 (zuvor mehrfach vom königlichen - preußischen Landrat dazu angefordert) an, dass zukünftig alle Kirchspiele eine gemeinsame Kirchweihe zu feiern hatten, und zwar am zweiten Sonntag des Monats September.

Dies war die Geburtsstunde der Mühlhäuser Stadtkirmes.

Die Verordnung beförderte vor allem die geregelten Arbeitsabläufe in der Produktion, die in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts industrielle Formen annahm.
Die einsetzende Industrialisierung hatte zur Folge, dass nun 50% der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken und im Handwerk tätig waren. Handel und Industrie verzeichneten in dem 1877 rund 21.000 Einwohner zählenden Mühlhausen eine aufsteigende Entwicklung. Dabei war der 1870 erfolgte Anschluss an die Eisenbahnstrecke Gotha-Leinefelde von "überaus großer Wichtigkeit für die Gewerbetätigkeit und den Wohlstand".

Die Produktion der hiesigen Bierbrauereien nahm deutlich zu und fand nicht nur entlang der Thüringer Eisenbahn, sondern auch in Hessen, Hannover, Bremen und Hamburg beträchtlichen Absatz. Ebenso stieg der Verkauf von Mühlhäuser Gemüse nach Kassel, Eisenach und Hannover.

Die Industrialisierung bestehender Betriebe und die Ansiedlung neuer Fabriken veränderte auch die soziale Zusammensetzung der Einwohnerschaft Mühlhausens. Der Anteil der Arbeiter wuchs. 1874 wurde die Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands gegründet, und Gewerkschaftsverbände entstanden.

1877 gehörte die Mühlhäuser Bevölkerung größtenteils der evangelischen Kirche an, die in neun Kirchen der Stadt Pfarr- bzw. Predigerstellen unterhielt. Daneben existierten noch die kirchlichen Gemeinschaften der Altlutheraner am Kornmarkt, der katholischen Kirche am Blobach und der jüdischen Synagogengemeinde in der Jüdenstraße.

Vielfältige Unterhaltung boten vor allem die Vereine in Mühlhausen, das Muthreich`sche Schauspielhaus An der Burg, die Badeanstalt von Mischke am Lindenbühl und die vielen Gaststätten und Ausflugslokale im Mühlhäuser Stadtwald.

Das besondere Ereignis des Jahres 1877 war jedoch die erste Stadtkirmes. Das Fest wurde immer beliebter und entwickelte sich zu einem echten Volksfest. Die Feierlichkeiten haben mittlerweile immer mehr weltlichen Charakter. Der Blobach wurde zum zentralen Platz mit Rummel und allerlei Attraktionen. 

Unterbrechungen gab es während der beiden Weltkriege. Nach Ende des 1. Weltkrieges 1919 gab es die bis heute wahrscheinlich größte Beteiligung an der Kirmes. 102 Kirmesbäume wurden im gesamten Stadtgebiet aufgestellt. Mittlerweile nehmen am Umzug, der bis dahin ausschließlich von Kindern gestaltet wurde, auch Erwachsene teil. Die Kirmesgemeinden schlossen sich zu Vereinen zusammen und bündelten ihre Organisation.

Nach dem 2. Weltkrieg versuchte der Staatsapparat der DDR die Kirmes in eine Art sozialistisches Volksfest zu verwandeln. Ein Versuch, die Kirmes in das "Fest der Lebensfreude" abzuändern, gelang jedoch nicht.
Die Kirmes wurde nun immer am letzten Augustwochenende gefeiert - bis heute.

Mit der Wende brach auch eine neue Zeit für die Mühlhäuser Kirmes an, die mittlerweile zur größten Stadtkirmes in Deutschland heranwuchs. Neue Gemeinden gründeten sich, andere verschwanden.
Erhalten haben sich die traditionellen Veranstaltungen wie Kirmesmarkt oder Fassbieranstich. Neben den Kirmesfeiern gibt es auch ein Aufspielen der Spielleute zur Musikschau oder das Turmblasen vom Rabenturm. Höhepunkt in jedem Jahr ist der Festumzug aller Gemeinden. 

Sein trauriges Ende findet das Fest mit der Kirmesbaumbeerdigung. Dann werden bis zum kommenden Jahr die Zelte abgebaut, bis schließlich das neue Kirmesfest ansteht und es dann wieder heißt "Kirmes, vivat hoch".

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